Ausschreibung Veloverleihsystem «Züri Velo 2.0»
Im November 2023 läuft der Vertrag mit dem Betreiber PubliBike aus. Die Stadt Zürich schreibt das Veloverleihsystem unter dem Namen «Züri Velo 2.0» neu aus und sucht einen Gesamtdienstleister für den Betrieb.
Im Jahr 2014 wurde, gestützt auf eine Motion des Gemeinderats (GR NR. 2007/510), das stationsgebundene Veloverleihsystem «Züri Velo» öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt PubliBike. Nach der Behandlung von Einsprachen konnte schliesslich im November 2018 der Betrieb aufgenommen werden. Der Vertrag läuft über fünf Jahre mit der Option auf Verlängerung zu gleichen Konditionen. PubliBike teilte der Stadt mit, diese Option nicht wahrzunehmen. Der Vertrag endet somit im November 2023.
Die Stadt Zürich hat sich entschieden, das Veloverleihsystem unter dem Namen «Züri Velo 2.0» wieder auszuschreiben und einen Gesamtdienstleister für den Betrieb zu suchen. «Züri Velo 2.0» umfasst das stationsbasierte Verleihangebot von Velos und E-Bikes. Der stationslose E-Trottinett- und E-Bike-Verleih ist ausgeklammert. In der Stadt Zürich gilt für Freefloating‑Sharing‑Angebote eine Bewilligungspflicht.
Mit der Ausschreibung wird auch eine Netzerweiterung angestrebt. Das Angebot wird auf alle Stadtquartiere ausgedehnt. Zudem wird die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden im Glattal sowie zusätzlich mit Gemeinden aus dem Limmattal und Regensdorf ausgeschrieben. Als weitere Rahmenbedingung ist die Zusammenarbeit mit SEB (Soziale Einrichtungen und Betriebe) als Betriebspartnerin vorgegeben.
Auf Anfrage der NZZ schreibt die Stadt, sie rechne damit, künftig einen Deckungsbeitrag an den neuen Leihvelo-Anbieter zu bezahlen, da der Markt gezeigt habe, dass kaum ein flächendeckendes System ohne öffentliche Unterstützung auskomme. Wie hoch die städtischen Subventionen genau sind, wird von den Offerten abhängen, die bei der Stadt eingereicht werden.
Am 25. Mai wurde die Ausschreibung "Veloverleihsystem - Fahrradverleihsystem - système de vélos en libre-service - Bike Sharing "Züri Velo"" auf simap veröffentlicht. Die Offerteingabe dauert bis 15. August 2022. Danach folgen Vergabeentscheid und Kreditbewilligung. Die Inbetriebnahme soll ab November 2023 erfolgen, damit den Nutzenden ein lückenloses Veloverleihangebot zur Verfügung steht.
PubliBike will nun trotz Verzicht auf Vertragsverlängerung bei der neuen Ausschreibung mitmachen. Das Unternehmen hofft, so bessere Konditionen aushandeln zu können, wie der CEO Markus Bacher gegenüber der NZZ gesagt hat.
Laut der Landbote zeigt auch Nextbike Interesse daran, auf die Ausschreibung zu antworten und nach Zürich zu expandieren. Nextbike hatte bereits an der vorherigen Ausschreibung der Stadt Zürich teilgenommen und den zweiten Platz belegt. Eine Klage des Unternehmens gegen den Entscheid wurde nicht gehört. Auch für Marco Weigert, den Leiter von Nextbike, funktioniert Bikesharing nur mit einer Beteiligung der öffentlichen Hand.
Aktuell umfasst das System der Stadt Zürich 154 Stationen. Zusammen mit dem Angebot in den Glatttalgemeinden zählt das Veloverleihsystem 173 Stationen und 1900 Leihvelos. Jedes Leihvelo wurde im Jahresschnitt knapp zweimal pro Tag ausgeliehen.
Quelle und mehr Informationen:
Medienmitteilung der Stadt Zürich (24.05.2022)
Zürich: Leihvelo-Betreiber Publibike verlängert Vertrag nicht (nzz.ch) (25.05.2022, nur für Abonnenten)
«Züri Velo 2.0» soll grösser werden – Zürich plant 100 neue Velostationen – und ist bereit, dafür zu zahlen | Der Landbote (24.05.2022, nur für Abonnenten)
Handelszeitung.ch | Aktuelle Nachrichten und Hintergründe zu Wirtschaft, Politik und Börsen | Handelszeitung (24.05.2022)
Zürich muss sich einen neuen Velo-Verleiher suchen - TeleZüri (telezueri.ch) (25.05.2022)
https://www.bikesharing.ch/de/aktuelles/artikel/ausschreibung-veloverleihsystem-zueri-velo-20