Die KOMO und das Bikesharing
18 Jahre lang hat die Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität (KOMO) über 100 Projekte im Bereich der nachhaltigen Mobilität unterstützt. Vor einigen Wochen gab der Bund bekannt, dass das Programm aus Kostengründen eingestellt wird. Wir werfen einen Blick auf die Bikesharing-Projekte, die die KOMO in den letzten Jahren mitfinanziert hat und heute die Landschaft der geteilten Mobilität in der Schweiz prägen.
Dank KOMO konnten verschiedene Bikesharing-Angebote und -Netze ins Leben gerufen werden. Das erste war das Projekt „Nextbike by Rent a Bike“ in der Region Luzern von 2009 bis 2011. An 22 verschiedenen Bahnhöfen sowie vor elf Jugendherbergen wurden Ausleihstationen eingerichtet. Dieses Pilotprojekt konnte die Eignung der Standorte, die verschiedenen Zahlungsarten oder auch die Auswirkungen der Kommunikation auf die Zahl der Ausleihen untersuchen. Im Jahr 2009 richtete die Stadt Biel vierzig Stationen der Marke „Velospot“ ein. Die Velo-Flotte wurde von einer sozialen Institution verwaltet und war sehr erfolgreich: 2012 wurden täglich über 250 Velos ausgeliehen und viele Gemeinden zeigten Interesse, dieses System ebenfalls zu übernehmen. Von 2016 bis 2018 profitierte der Bezirk Locarno von der Unterstützung der KOMO, um sein Bikesharing-Netz auf fast 15 Gemeinden mit einem Einzugsgebiet von rund 60'000 Einwohner:innen und zahlreichen Tourist:innen auszuweiten. KOMO ermöglichte zudem den Auf- und späteren Ausbau eines Netzes von Cargo-E-Bikes, die an zentralen Orten in Gemeinden und Städten in der ganzen Schweiz stationiert wurden. Nach Abschluss des Projekts im Jahr 2018 standen 250 Cargo-Velos in 53 Gemeinden sowie eine leistungsfähige Buchungs-App zur Verfügung. Von 2022 bis 2024 wurde in der Region Seetal in den Kantonen Aargau und Luzern eine digitale Plattform entwickelt, die unabhängige Anbieter von geteilter Mobilität in ländlichen Regionen vereint. Sie ermöglichte es, eine gemeinsame IT-Lösung für verschiedene Partner anzubieten und eine Fahrzeugflotte in einem ländlichen Gebiet effizienter zu organisieren. Das neueste Projekt schliesslich war die Einrichtung eines Bikesharing-Netzes in Chur. Das Netz „Mooinz 2.0“ basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Arbeitgebern in Chur und öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Spitäler etc.). Ein Angebot, das primär Ausbildungs- und Berufspendler:innen dient. Letztlich haben die von KOMO unterstützten Projekte die Entwicklung eines vielfältigen Bikesharing-Angebotes in der ganzen Schweiz ermöglicht. Die Projektträger konnten infrastrukturelle, finanzielle und technische Lösungen ausprobieren, um die Entwicklung dieser Mobilitätsart zu fördern.
https://www.bikesharing.ch/de/aktuelles/artikel/die-komo-und-das-bikesharing